gws-forum 2019

Navigation in einer ungewissen Zukunft – Ein neuer Management-Ansatz zwischen Lean und Agile

Ein Gespenst geht um! Sein Name ist Agilität. Es ist die Rede von einem neuen Führungsverständnis, das bei den Betroffenen oft nur mit mäßiger Begeisterung aufgenommen wird. „War denn alles falsch, was wir in der Vergangenheit getan haben?“ fragen sich nicht wenige, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihr Unternehmen bzw. ihren Unternehmensbereich überaus erfolgreich geführt haben. Agiler, flexibler soll nun alles werden. Selbstorganisation statt Weisungsbefugnisse. Entscheidungskompetenzen sollen abgegeben werden und die Führungskraft die Rolle eines ‚Coach’ übernehmen. Aber selbst die Vorreiter dieser neuen Bewegung merken mittlerweile, dass Coaching allein bei weitem nicht ausreicht, um der Verantwortung als Führungskraft gerecht zu werden.

Also was denn nun?

Prof. Dr.Thomas Ginter
Gründungspartner und Chief Scientist am Institut für wertezentriertes Management, Studiendekan Master Organisationsdesign an der HfWU Nürtingen Geislingen
www.iwm.biz

Neue Normalität – wirklich? Eine Spontan-Evaluation

Auf der Grundlage der Thesen von Prof. Dr. Ginter sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, eigene Erfahrungen zur aktuellen Realität in Organisationen auszutauschen. An welcher Stelle zeichnen sich gelingende Entwicklungen ab? Wo gibt es Reibungsfelder? Was erscheint unvereinbar?

Im Dialog entsteht ein vielschichtiges Bild mit neuen Perspektiven, die in der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Referenten näher beleuchtet werden. So gestalten wir einen Einstieg in das Forum, der gemeinsame Räume und Fragestellungen für die kommenden Tage eröffnet. Mit neuen Perspektiven, Fragen, Anregungen können Sie sich nun auf die verschiedenen Workshops etc. einlassen.

Moderation:

Verena Ende, Energieversorgung Offenbach
Walter Herter, die-Unternehmerberater eG

Die Kunst der strukturierten Improvisation – Agilität im Unternehmen und auf der Bühne

Ngoc Minh Luong und Stefan Kollmeier vereinen eine Ingenieursausbildung, ein agiles Mindset und die Leidenschaft zum angewandten Improvisationstheater.

Während Minh als Selbständiger vor allem mit Startups unterwegs ist, ist Stefan im Großkonzern zu Hause. Ihr gemeinsamer Fokus liegt dabei auf der Schaffung einer Unternehmenskultur, die Innovationen ermöglicht, ohne die Menschen abzuhängen. Gemeinsam zeigen sie auf lockere und leichtfüßige Weise, wie wir trotz starren Hierarchiestrukturen Freiheiten schaffen, Barrieren als Chancen wahrnehmen und den Mut zu Veränderung und gemeinsamen Experimenten entwickeln.

Dazu stellen sie die Prinzipien des Improvisationstheaters vor und wenden sie in ihrem interaktiven Vortrag auch gleich an.

Ngoc Minh Luong, selbstständiger Trainer und Berater für Teamentwicklung, Kreativität und agiles Arbeiten
www.minhluong.de

Stefan Kollmeier, Trainer für angewandte Improvisation, UX Designer & Manager für Digitale Unternehmenskultur, #rational-verrückt: Moderation & Inspiration mit Verstand
www.stefankollmeier.de

PrEssenz® – Erfahrungsraum über die Wechselwirkungen von unmittelbarer (körperlicher) Präsenz und Organisationsstrukturen
Zum Beginn des Workshops geht es um das unmittelbare Erleben, was eine umfassende Präsenz (PrEssenz) ist und wie kraftvoll sie verändernd auf Lebensfreude und Gesundheit wirkt. Danach werden wir verschiedenen Fragen nachgehen: Inwieweit sind meine Haltung und Wirksamkeit abhängig von der Organisationsform? Gibt es essenzielle Aspekte, die einer Professionalität in beiden Ebenen der hybriden Organisation dienlich sind? Welche Aspekte von Organisationen unterstützen Präsenz – und welche „Schattenseiten“ der Organisationsformen provozieren eventuell Überforderung, Anstrengung, Stress und gegebenenfalls Burnout?
Joël Weser, Institut für PrEssenz ® und Systemische Lösungen, www.pressenz.com

Das Ich in Entwicklung – Wachsende innere Kapazität als Anforderung für Arbeiten in modernen Organisationsformen
Alles, was wir wahrnehmen, denken, fühlen, entscheiden, tun oder nicht tun geschieht durch uns – unser Ich. Ob als Führungskraft, Berater oder Coach, wir sind uns meist nur in seltenen Momenten bewusst, was dieses Ich ausmacht, wie seine innere Struktur ist. Dieses Ich kann sich entwickeln und unterliegt dabei mehreren fundamentalen Transformationen, die mittlerweile sehr gut erforscht sind. Unsere Stabilität und ein angemessener Umgang mit unsicheren Kontexten, hängen auch von der erreichten Entwicklungsstufe ab. Nach Vorstellung des Konzeptes wollen wir der Frage nachgehen, welche Implikationen dieser Ansatz für unser Verständnis des Verhaltens von Akteuren in hybriden Organisationen hat. Ebenso welche Anforderungen diese neuen Organisationsformen an die Ich-Entwicklung der einzelnen Akteure stellen, auf Mitarbeiter- wie auf Managementebene.
Dr. Thomas Binder, Synchronize-Consult GmbH, www.synchronize-consult.com

Hybride Kulturen – Welche Werte brauchen Persönlichkeiten und Organisationen in hybriden Kulturen?
94% der CEOs halten Unternehmenskultur für sehr wichtig. Doch wie lässt sie sich messen, greif bar machen und verändern? Und vor allem welche Unternehmenskultur passt – oder muss diese gegebenenfalls hybrid sein? Antworten gibt das neue, systematische Modell der 9 Levels, welches auf dem Graves-Value-System basiert. Warum ist eine Herangehensweise in einem Unternehmen erfolgreich, bei einem anderen scheiter t sie? Der Schlüssel liegt in den Entwicklungsstufen, die jede Organisation und auch jede Person durchläuft. Nur wenn die geplanten Maßnahmen auf die Entwicklungsstufe – und damit auf Fähigkeiten und Werte des Unternehmens – abgestimmt sind, kann der Veränderungsprozess gelingen. Konkrete Beispiele und Erfolgsgeschichten lassen das softe Thema Unternehmenskultur lebendig werden.
Rainer Krumm, 9 Levels Institute for Value Systems GmbH & Co. KG, www.9levels.de

Führen und Geführt-Werden auf Augenhöhe
In einem ungewöhnlichen Erfahrungsraum
Jede und jeder von uns hat ein bestimmtes Konzept, eine bestimmte Idee von Führen und von Geführt werden im Kopf – und nicht nur dort. Ganz unbewusst setzen sich unsere Verhaltensmuster in unserem Körper fest und bilden so unsere Haltung und unsere nächste Bewegung. Mit dem Tango Argentino können wir, in Kontakt zum anderen, eigenen Bewegungs- und Beziehungsmustern auf die Spur kommen – als führende oder als geführte Person. Tango tanzen ist eine sehr agile Organisationsform: Es bedeutet die Erfahrung, dass erst im gemeinsamen aktiven Gestalten von führender und geführter Person eine wunderbare Choreografie entsteht, die niemand vorher so geplant hat. In diesem Workshop kann damit experimentiert werden, wie Führungsimpulse gestaltet werden können, die angenommen werden – und wie die geführte Person ihrerseits Impulse setzt, so dass beides zusammen in ein gemeinsames, wohlklingendes Erleben führt.
Susanne und Thomas Schmucker, Tangolehrer

Agil gescheitert ... und was haben wir daraus gelernt?
Die Geschichte des Innolabs als eigenständiges Projekt der Daimler AG
Alle Welt zieht aus, agil zu werden. Manch einer versteht darunter schneller, manch anderer beweglicher. Wiederum andere nehmen es ganz kreativ mit der Freiheit und warten ab, was passiert. Bringt uns eine agile Organisation tatsächlich weiter? Unter welchen Umständen macht uns Agilität gescheiter und wann sind wir auch an ihr gescheitert? Um es mit der Sesamstraße zu sagen: Das „wer, wie, was, wieso, weshalb, warum“ ist höchst relevant für den Erfolg dieser Methode. Einige Antworten auf diese Fragen haben wir im InnoLab für Organisationsentwicklung gesucht und gefunden und insbesondere im Zuge unserer Aufbauphase erfreulich wie bitterlich am eigenen Leib erlebt.
Simona Popisti, The InnoLab für Organisationsentwicklung, Daimler AG, www.the-innolab.com

Scrum und Industrie 4.0 sind nicht das Allheilmittel
Die Umstellung der Verwaltungssoftware erfordert neue Arbeitsmethoden, die Prozesse werden verschlankt und den Standardprozessen der Branche angepasst. Für ein 150 Jahre altes Unternehmen bedeutet dieser Kulturwandel die größte Herausforderung seit Bestehen des Unternehmens. IT als Treiber der neuen Organisationsstruktur mit der großen Frage, wie nehme ich meine älteren Mitarbeiter auf dem Weg in die neue Welt mit? Es gibt noch kein Rezept, wie es gelingen kann und bedeutet deshalb, dass Erfahrungen gesammelt werden müssen. Einige Organisationsstrukturen müssen sich ganz neu erfinden und finden.
Sven Burgmans, Senior Projektleiter, Basler Versicherung

HR BP Change & Learn Program Wie wir die HR Business Partner fit für die Zukunft machen
Welche Elemente aus dem SCRUM haben wir in unserem co-creation-Ansatz verwendet? Was ist eigentlich ein Holacracy Experience Workshop? Und warum eigentlich Agile Basecamps? Dies sind nur ein paar Trainings- und Workshop-Elemente aus den fünf verschiedenen Learning Journeys, um die globalen HR BPs bei Siemens fit für die Zukunft zu machen. In dieser Session werdet Ihr neben den agilen Ansätzen und dem Gesamtansatz dieses Projektes auch erfahren, was die bisherigen Lessons learned sind.
Petra Schönknecht, Global Project Manger Learning Solutions, Siemens AG

Selbstorganisation und ihre Wirkung in hierarchisch geprägten Organisationen Praxisbericht aus der Sozialwirtschaft
Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. bietet mit rund 9.000 Mitarbeitenden soziale und pflegerische Unterstützung in nahezu allen Bereichen und für nahezu alle Zielgruppen. Zudem ist er Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche. Mit ihrer bald 100-jährigen Vereinsgeschichte ist die Organisation teils noch behördlich organisiert. Der Change ins 21. Jahrhundert findet seit ein paar Jahren deutlicher statt und ist stark technikgetrieben. In der sehr hierarchisch geprägten Organisation entstehen erste Initiativen stärkerer Kollaboration, flacherer Hierarchien und agilerer Steuerungsmodelle. Bereiche, die Selbstorganisation fördern, stoßen dabei an die Grenzen der hierarchischen Silo-Organisation. Der Referent berichtet von seinen Erfahrungen bei der Einführung selbstorganisierter Teams in dieser Organisation.
Benjamin Straßer, Leitung Personal- und Verbandsentwicklung Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.
www.caritas-nah-am-naechsten.de

Herangehensweisen und Lösungswege bei der Organisationsgestaltung

Die verschiedenen Vor träge des Vormittags zeigen, dass der jeweilige Kontext eines Unternehmens spezifische Anforderungen stellt und sich bestimmte Lösungswege eröffnen. Die Referentinnen und Referenten haben ihren Ansatz und ihre Erfahrungen vorgestellt, welche Widersprüche und Spannungen sie erfahren haben... und welche Entscheidungen sie für den Umgang damit auf der Basis welcher Kriterien getroffen haben. Was waren wichtige Lernerfahrungen?

In der gemeinsamen Diskussion wollen wir ausleuchten, was wir daraus für den professionellen Umgang mit hybriden Organisationen lernen können. Im gemeinsamen Dialog wollen wir interessante Aspekte vertiefen – um dann da­raus Handlungsideen zu entwickeln. Welche professionellen Optionen gibt es für den Umgang mit Widersprüchen und Spannungen? Inwieweit sind Erfahrungen – und unter welchen Bedingungen – transferierbar? Welche Werkzeuge und Lösungen bieten sich an? Welche Konsequenzen könnte dies für die Personal-, Führungskräfte- und Organisationsentwicklung haben?

Simona Popisti, Sven Burgmans, Petra Schönknecht, Benjamin Straßer
Moderation: Dr. Thomas Hardwig, Universität Göttingen / KOM.in

Old School OE’ler und agile Methodiker treffen sich – beide tot?
„Als Design Thinker und agile Coaches sind wir gerade mehr als gefragt – neben der Methodenvermittlung auch immer mehr, um die Kultur des Unternehmens als Coaches mitzuprägen. Spannend, mal die klassische OE kennenzulernen – aber hoffentlich wird es nicht zu trocken und wir bewegen etwas! Denn, was haben die, was wir nicht haben?“ „Wir – als erfahrene systemische OE’ler, sowohl mit fundierten Konzeptionen als auch kraftvollen Interventionen. Und was sagt der Kunde? ‚Ihr seid Old-School-Organisationsentwicklung. Deshalb nehmen wir eine junge Beraterfirma mit agilen Methoden dazu‘. Warum brauchen wir jetzt ‚junge Wilde‘, um einen guten Job zu machen? Was haben die, was wir nicht haben?“ Zusammen sind wir auf eine gegenseitige Entdeckungsreise gegangen und haben dabei jede Menge Gemeinsamkeiten entdeckt. Wir laden Sie ein mit uns herauszufinden: Wie sieht die OE der Zukunft aus und was können verschiedene Berater-Generation voneinander lernen?
Walburga Ludwig, Walter Herter, die-Unternehmerberater eG, www.die-unternehmerberater.com
Julia Rummel, Hendrik Dahlhaus, INNOKI GmbH & Co. KG, www.innoki.de

Systemische Schemata als Orientierungshilfe für Spannungsfelder in hybriden Organisationen
Die sogenannten VUCA-Welten: Volatilität, Komplexität, Unsicherheiten und Mehrdeutigkeit in Organisationen nehmen zu. Statt „entweder oder“ braucht es immer mehr ein „sowohl als auch“ – vor allem, wenn es darum geht, Visionen und Strategien zu entwickeln, „Dinge“ zu verstehen, Klarheit zu schaffen und Agilität zu „leben“. Um als Organisation den verstärkten Herausforderungen standzuhalten und diese erfolgreich zu bewältigen, kann das Wissen von Zeitkanalarbeit und systemischen SySt®-Schemata zieldienlich sein. Dabei ist es wichtig, Spannungsarenen zu erkunden und Lösungen zu entwickeln. Ziel dieses Workshops ist es, neues Wissen zu generieren, Handlungsmöglichkeiten zu entdecken und gemeinsam in einen spannenden Dialog einzusteigen, um bereits vorhandene und neue Ansätze in ihrer Vielfalt etwas weiter „reifen zu lassen“.
Carmen Diebolder, CADIS training + consulting, www.cadis-seminar.de

Erfolge und Niederlagen beim Reinventing Organizations Transformationsbeispiele aus Ungarn
Welche Er folge konnten Unternehmen bei deren Transformation zur agilen Organisation oder auf dem steinigen Weg zu TEAL in einem experimentierfreudigen Land wie Ungarn erzielen? Was sind die wesentlichen Erkenntnisse? Neben Identifizierung der Bestimmungsgrößen dieser Transformationsprojekte, werden wir die Teilnehmer dazu einladen, sich mit ihrer eigenen Einstellung zu Arbeit und deren Manifestation innerhalb ihren Firmenstrukturen auseinanderzusetzen. Die mittlerweile in acht Sprachen übersetzte Reinventing Organisations Map bietet eine optimale Möglichkeit, einen Atlas über die beeinflussenden Entwicklungslinien zu erstellen. Die Ergebnisse der eigenen Karten regen Diskussionen der Workshop-Gruppe und nach dem Forum auch in den eigenen Organisationen an.
Dr. Tamás Buga, Kerekasztal-Kör Tanácsadó Kft. (Roundtable-Circle Consulting Ltd.), www.reinvorgmap.com

Globale Identität, globale Handlungskompetenz Wie wir global inspirierend wirken können
Es ist überraschend und irritierend, dass auch „Global Player“ keine globale Identität schaffen. Sondern nur eine, die Deutsche anspricht, aber nicht Chinesen, Amerikaner, Russen oder Brasilianer. Das führt zu einem uneinheitlichen Bild des Unternehmens und zu einer Unverbindlichkeit in den Tochtergesellschaften. Das Lösungspotenzial in diesen herausfordernden VUCA-Zeiten geht verloren. In diesem Workshop diskutieren und erarbeiten wir folgende Fragestellungen:
– Was ist globale Identität? Aus welchen Werten setzt sie sich zusammen? Wie können wir sie stärken?
– Welche Fähigkeiten machen globale Handlungskompetenz aus? Wie kann man sie trainieren und weitergeben? Was verhindert globale Handlungskompetenz? Und was verlieren wir, wenn wir keine aufbauen?
– Wie können wir global inspirieren? Was bringt uns das? Was passiert, wenn wir es nicht tun?
Daniela Fehring, Führungskräftecoach und Beraterin, www.danielafehring.com

Filmabend: „DIE STILLE REVOLUTION –Der Upstalboomweg geht weiter“

Kinofilm zum Kulturwandel in der Arbeitswelt

Regisseur: Kristian Gründling nach einer Vision von Bodo Janssen

Gespräche und Tanz

Disco mit DJ Bojanado
www.DJ-Bojanado.de

Integrieren statt ignorieren: Koexistenz von Mischformen in der Organisation der Zukunft
„Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war‘s um ihn geschehn; Halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nicht mehr gesehn.“ (J. W. Goethe, Die Fischerin)
In der Literatur besteht keine Eindeutigkeit zur Definition von Agilität, die schiere Fülle an Publikationen erleichtert den Zugang zur agilen Organisationswelt nicht. Damit wir nicht im Wasser einer „beschwörenden“, „glitzernden“ Welt agiler Organisationskonzepte versinken, arbeiten wir an Möglichkeiten und Wegen zum Gelingen einer agilen Organisationswelt, die es auch in historisch bedingten, noch traditionellen Arbeitswelten wie den Stadtwerken in der Zukunft geben muss. Agilität ist kein Konzept, das aus der Praxis entstanden ist und in den ersten Ansätzen bereits ca. 70 Jahre alt, sondern ein theoretischer Ansatz. Insofern müsste er in der Praxis mit unterschiedlichen Lebensformen gestaltbar sein. Oder sind hybride Organisationen nur der Ausdruck für verminderte Lösungs- und Ressourcenkapazitäten? Die Antworten dafür suchen wir gemeinsam.
Katja Baghorn, Leitung StadtwerkeAkademie und StadtwerkeConsulting, www.stadtwerkeakademie.de

Pflegedienste – Spannungsfelder und Möglichkeitsräume zwischen Recht, Betriebswirtschaft und agiler Organisation
Über den regionalen und auch nationalen Tellerrand schauen, um neue Möglichkeiten für gelingende agile Unternehmensformen zu finden. Die Pflege­situation in Deutschland stellt derzeit ein gesamtgesellschaftliches Problem dar.
Am Beispiel des erfolgreichen holländischen ambulanten Pflegemodells Buurtzorg erklärt die Referentin, wo die Hauptstellschrauben für technische und vor allem auch soziale Innovationen liegen. Kann das holländische Modell auf das deutsche Pflegesystem, in dem sich viel Frust angestaut hat, übertragen werden und es revolutionieren? Wie sind die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Haben agile Organisationsformen hier überhaupt eine Chance? Wie ist derzeit das politische Umfeld für innovative agile Unternehmen im Pflegebereich?
Johanna Röhrl, Geschäftsführerin, Dozentin und Referentin an Schulen und Einrichtungen für Kranken- und Altenpflege, www.Johanna-Roehrl.de

Organisationsentwicklung der Gemeinwohlökonomie „Von der Bewegung zur Organisation“ und den Wechselwirkungen
Die Sehnsucht nach einem veränderten Wirtschaftssystem bringt innerhalb von acht Jahren eine internationale Bewegung in die Welt: die Gemeinwohl-Ökonomie. Wie organisier t sich diese Bewegung, die die Wer te Demokratie, Transparenz und Selbstverantwor tung ganz besonders leben will – und zugleich Bedarf an Ausrichtung, Konzentration und Koordination der Energien hat?
Als Ak tive der GWÖ-Bewegung bringe ich viel eigene Erfahrung mit, wie Verbundenheit und Veränderung zusammenwirken. Als Coach ergänze ich mit systemischer Brille, welche unterschiedlichen Bedürfnisse gleichzeitig drängen, hemmen und professionell zu begleiten sind.
Was sind natürliche Wirkkräfte? Was lässt sich für ähnliche Prozesse verallgemeinern? Welche Methoden sind dienlich? Was können Berater*innen leisten? Einschätzungen und Impulse.
Ilse Lang, Mitglied des Intern. Koordinationsteams der Gemeinwohl-Ökonomie, Coach, www.ilselang.at www.ecogood.org

Facilitative Leadership Grundlage in agilen und hybriden Organisationen
Drei in der klassischen, hierarchischen Organisation von einer „Führungskraft“ zu er füllende Rollen werden im Scrum-Ansatz differenziert: Management, Produkteignerschaft und Prozessmoderation. Teams in der Selbstorganisation brauchen eine Ressource für ihre Prozessreflexion (Scrum Master), eine Zweck- und Zielorientierung aus der Umwelt (Produkt Owner) und einen fördernden Rahmen (Management). Die Sicherung der Arbeitsfähigkeit von Gruppen ist in der emergenten Organisation entscheidend. Damit ist die Kompetenz von ‚Facilitative Management‘ explizit gefordert, während es bisher eher eine implizite Fähigkeit von Führungskräften war.
Dieser Workshop thematisiert die Implikationen für die Funktion der Führung in der hybriden Organisation und die Beiträge der diversen Führungsrollen. Herausgearbeitet werden die Unterscheidungen: ‚Führung‘ by Leadership, Facilitation, Exper tise oder Suppor t. Was verbirgt sich dahinter und welche Relevanz hat was in der agilen oder der hybriden Organisation?
Christian Rieckmann, CoAlCon ®, www.coalcon.de

Keynote:
Die Zukunft kommt, rette sich wer kann! – Über die mögliche Rolle von Menschen und Unternehmen in der Wirtschaft der Zukunft

Der eine oder die andere geht davon aus, dass Maschinenintelligenz uns spätestens innerhalb der nächsten 20 Jahre überholt haben wird – mit Blick auf Verarbeitungsgeschwindigkeit, Datenmenge und Komplexität. Und wir? Müssen wir Angst haben vor Skynet oder der Matrix? Organisationale Evolutionsstufen, technologische Disruption und systemische Transformation.

Simona Popisti, The InnoLab für Organisationsentwicklung, Daimler AG
www.the-innolab.com

Impro Sketche

Zum Abschluss des Forums lassen Minh Luong und Stefan Kollmeier die Highlights und tiefgehenden Einblicke der vergangenen Tage in einer gemeinsamen Impro-Session mit den Teilnehmern noch einmal Revue passieren.

Ngoc Minh Luong, selbstständiger Trainer und Berater
www.minhluong.de

Stefan Kollmeier, Trainer für angewandte Improvisation & Manager für Digitale Unternehmenskultur, UX Designer
www.stefankollmeier.de